Lattenberg – Rebkultur und Natur (32)

Bis vor wenigen Jahrzehnten war der Rebberg noch mit vertikalen Stickelreihen bestockt, und der Boden wurde durch Hacken offen gehalten. Jedes Kraut wurde als Konkurrenz zu den Rebpflanzen und damit als Unkraut betrachtet und war verpönt. Heutzutage sind die Rebkulturen in steilen Lagen terrassiert, und der Boden ist mit einer Schicht aus mehrjährigen Pflanzen bedeckt, um Erosion und Austrocknung zu verhindern. Durch die Umstellung verschwinden alte Rebbergpflanzen wie Nüsslisalat, Traubenhyazinthe und Weinberglauch, die das Hacken überlebten, in einer geschlossenen Pflanzendecke sich aber nicht halten können.

Dafür bieten die Terrassen neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere. Naturnetz Pfannenstiel fördert den Bau von Trockenmauern und Steinlinsen (flachen Steinhaufen), die vor allem Reptilien als Wohnung dienen. Im Lattenberg kommt noch die ungiftige kleine Schlingnatter vor, die in der ganzen Schweiz bedroht ist. Sie und ihre Beute, die Zauneidechse, sollen im Latttenberg speziell gefördert werden.