Risitobel (77)

Das Risitobel gewährt Einblick in ein Stück Erdgeschichte. Wechselnde Lagen von Nagelfluh, Sandstein und Mergel werden hier sichtbar, Gesteine der Süsswassermolasse, die vor 17–12 Millionen Jahren entstand. In den damals eben gebildeten Bündner Bergen lösten sich in Kühlzeiten an kahlen, unstabilen Hängen Rüfen. Diese stauten in Alpentälern Seen, die beim Niedergang weiterer Rüfen überschwappten und Schuttdämme durchbrachen. Stauinhalte und geborstene Schuttriegel ergossen sich ins Mittelland und wurden dort nach Jahrmillionen zu Nagelfluh verfestigt. In wärmeren Zeiten stieg die Waldgrenze an und das Wurzelgeflecht der Bäume festigte die steilen Hänge. Dramatische Bergstürze blieben aus und der Ur-Rhein lagerte feinere Kiese, Sand und Schlamm ab, die zu Sandstein und Mergel verfestigt wurden. Darin finden sich Pflanzenfossilien wie Zwergpalmen die zeigen, dass in solchen Warmzeiten ein deutlich wärmeres Klima als heute herrschte. Warm und Kühlzeiten wechselten mehrmals ab. So entstand am Alpenrand ein riesiger Schuttfächer, das so genannte Hörnli-Bergland, zu dem auch das Gebiet von Stäfa gehört.